Woran Vorsätze scheitern und wie du Ziele erfolgreich umsetzen kannst
Hast du dich schon einmal gefragt, woran es liegt, dass das mit den Vorsätzen zum neuen Jahr meist nach zwei bis drei Wochen schon wieder im Sande verläuft? Liegt es daran, dass es jedes Jahr immer das gleiche Prozedere ist und es viele irgendwie immer wieder probieren, oder könnte es einfach nur an der Herangehensweise bzw. der Art der Formulierung liegen? Was führt eher zum Erfolg – Vorsatz oder Ziel?
Der gute „alte“ Vorsatz – alle Jahre wieder
Neues Jahr – Neues Glück und wieder ist die Zeit für die guten alten Vorsätze herangerückt. Für die einen ist es wichtig, sich Jahr für Jahr etwas vorzunehmen und somit ihrem Jahr eine Richtung zu geben, andere wiederum winken nur ab und halten nichts davon.
Was wird aber nun im Laufe des Jahres aus den guten Vorsätzen? Wie eine Studie zeigt, halten bei insgesamt 36 Prozent, die Vorsätze nur zwischen einem Tag bis hin zu einem Monat. Im Vergleich dazu ist es interessant zu wissen, wie viele Menschen sich denn überhaupt gute Vorsätze für das neue Jahr vornehmen. 2022 gaben 34 Prozent an, gute Vorsätze für das neue Jahr zu planen. Also gut ein Drittel der Bevölkerung – wozu auch ich gehöre.
Da jedem Anfang ein Zauber innewohnt, habe ich diese wundervolle Jahresanfangs-Energie am ersten Tag des Jahres für mich und meine „Vorsätze“ genutzt. Es sind jedoch nicht die herkömmlichen Vorsätze geworden, wie: ich möchte abnehmen, ich möchte mehr dies oder mehr jenes machen. Ich bin es dieses Jahr komplett anders angegangen und bin sehr gespannt, was ich davon umsetze und erreiche. Ich werde darüber berichten.
Unterschied zwischen Vorsatz und Ziel
Hast du bisher Vorsatz und Ziel als Synonyme verwendet, gibt dir die wortwörtliche Bedeutung laut Duden sehr viel Aufschluss über die Unterschiede zwischen beiden Begriffen.
Vorsatz lt. Duden:
– etwas, was sich jemand bewusst, entschlossen vorgenommen hat; feste Absicht; fester Entschluss
Ziel lt. Duden:
– Punkt, Ort, bis zu dem jemand kommen will, den jemand erreichen will oder
– etwas, worauf jemandes Handeln, Tun o. Ä. ganz bewusst gerichtet ist, was jemand als Sinn und Zweck, angestrebtes Ergebnis seines Handelns, Tuns zu erreichen sucht
Ein Vorsatz ist schnell geschlossen, eine Art Wunsch, etwas Bestimmtes zu erreichen. Auch wenn er sich bewusst vorgenommen wird und eine feste Absicht dahinter liegt, fehlt ihm das Konkrete. Das wiederum programmiert das Scheitern des guten Vorsatzes fast vor. Es reicht eben nicht, einfach nur zu beschließen, im nächsten Jahr endlich abzunehmen. Hier fehlt einfach die Motivation, das auch langfristig umzusetzen.
Sich ein Ziel zu setzen, indem es durch Zahlen und Terminierung konkret formuliert wird, setzt einen ganz anderen Prozess in Gang. Du beschäftigst dich mit deinem Ziel und überlegst dir, was genau du wann und wie erreichen möchtest, schreibst es auf und hast es somit jederzeit vor Augen. Schon allein dadurch wirkt es aktiver und du hast die Chance dich von Anfang an viel besser danach auszurichten.
Mach deinen Vorsatz zum Ziel
Was bei Vorsätzen nicht wirklich bedacht wird, ist das “WIE”, also wie kann ich z. B. zehn Kilogramm abnehmen. Was braucht es dafür von mir oder gar von meinem Umfeld? Warum ist das wichtig für mich? Wie möchte ich mich nach der Umsetzung fühlen? Brauche ich Zwischenschritte oder wie kann ich überprüfen, ob ich meinem Vorhaben näher komme.
Wenn du konkret etwas verändern oder erreichen willst, dann geht es nicht mehr darum, was du von nun an mehr oder wovon du weniger machen möchtest. Es braucht Klarheit über den Soll-Zustand oder über das, was hinter der Ziellinie wartet. Um dein Ziel so konkret wie möglich zu benennen, empfehle ich dir, es nach der SMART-Methode aufzuschreiben.
Setze dir SMARTe Ziele
Jetzt heißt es also weg mit den Vorsätzen und ran an die Ziele. Und Ziele sind am besten nach der SMART-Methode (siehe unten) zu formulieren. Auch wenn du jetzt vielleicht mit den Augen rollst, weil schon hundertmal gehört oder gelesen, kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass ich für SMART formulierte Ziele eher Motivation mitbringe und auch bei aufkommenden Hindernissen weiter mache.
S | M | A | R | T |
Spezifisch | Messbar | Attraktiv | Realistisch | Terminiert |
Das Ziel ist konkret und präzise beschrieben. | Das Ziel hat quantitative und qualitative Messkriterien. | Das Ziel ist motivierend und angemessen. | Das Ziel kann mit vorhandenen Ressourcen erreicht werden | Das Ziel ist bis zu einem bestimmten Zeitpunkt umsetzbar. |
Der Vorsatz:
Nächstes Jahr will ich endlich 10 kg abnehmen.
wird zum SMARTen Ziel:
Ich beginne am 1. Januar 2023 und nehme bis zum 30. Juni 2023 10 kg ab. Dafür gehe ich 3 Mal pro Woche zum Sport und spare täglich 500 kcal ein. Um die Ziele zu messen, wiege ich mich täglich und notiere meine Kalorien in einer App. Mein Ziel erreiche ich innerhalb von 6 Monaten, d.h. ich verliere pro Monat 2 kg Körpergewicht und habe noch einen Puffermonat.
Es reicht natürlich nicht, dir dein Ziel, so SMART du es auch tust, einfach nur aufzuschreiben. Frei nach dem Motto: “Machen ist wie wollen, nur krasser.” helfen dir die folgenden Punkte anzufangen und dranzubleiben:
- Finde für den Start einen für dich passenden Zeitpunkt und starte innerhalb von 72 Stunden damit.
- Finde Verbündete, ob als Sparringspartner oder zur mentalen Unterstützung
- Überlege dir schon vorher eine Strategie, wie du mit möglichen Hindernissen umgehen kannst.
- Sorge für einen gesunden Tagesrhythmus und damit auch für ausreichend Schlaf
- Schreibe dir deine Ziele sehr detailliert auf, setze dir Zwischenziele und halte deine Fortschritte fest.
- Und zu guter letzt: Feiere kleine Zwischenerfolge!
Fazit
Vorsätze und Ziele wirken sehr ähnlich, aber die einen sind eher zum Scheitern verurteilt als die anderen. Ein Vorsatz ist zwar etwas, was du dir bewusst vornehmen kannst, aber es fehlt die Motivation und das Konkrete, um es nachhaltig umzusetzen. Möchtest du konkret etwas verändern, dann mach ein Ziel daraus, formuliere es nach der SMART-Methode und gehe motiviert an die Umsetzung.
Falls du fürs Ziele setzen erst einmal Klarheit über deinen aktuellen Ausgangspunkt benötigst, lies auch gern meinen Blogartikel: Inventur deines Lebens – Aller Anfang bist du